Die Faszination Honigbiene

Honigbienen sammeln in Wiesen und Wäldern Nektar und Pollen. Danach fliegen sie zurück zu ihrem Bienenstock. Direkt am Eingang werden sie dort von Wächterinnen kontrolliert. Wer als Stockgenossin identifiziert wird, darf ins Innere. Hinein in eine faszinierende Welt.

Flugloch am Bienenstock

Bienen gehören zu den Staaten bildenden Insekten. Bei günstigen Bedingungen kann die Staatengemeinschaft in den Sommernonaten auf bis zu 60.000 Bienen ansteigen. Am Flugloch wachen die ältesten Bienen und wehren Eindringlinge ab.

Bienen

In einem Insektenstaat herrscht eine genau definierte Arbeitsteilung. Alle notwendigen Arbeiten können zugleich erledigt werden. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil ergibt sich daraus, dass für bestimmte Tätigkeiten jeweils die entsprechenden Spezialisten zur Stelle sind. In einer bestimmten Lebensphase übernehmen die Bienen ganz bestimmte Arbeiten: Pflege und Reinigung, Nestbau, das Sammeln von Pollen, Nektar, und Propolis. Die erfahrensten, also die ältesten übernehmen die Verteidigung. Ihre Lebenszeit ist so gut wie abgelaufen. Gehen sie verloren, ist es kaum noch ein Verlust. In den vorangegangenen Wochen konnte das Volk aus dieser Kraft den Nutzen schöpfen.

Das Volk

Damit alle Tätigkeiten zur richtigen Zeit am richtigen Ort durchgeführt werden, besitzen Bienen wie auch andere Insekten ein Kommunikationssystem. Duftstoffe, die noch in kleinsten Spuren von den Bienen wahrgenommen werden, veranlassen sie, bestimmte Arbeiten zu erledigen. Sie leben in einer Welt der chemischen Reize.

Sechseckige Meisterwerke

In den sogenannten Wachsdrüsen am Hinterleib erzeugen die Bienen das Bienenwachs. Man bezeichnet diesen Vorgang als Wachsausschwitzen. Das Wachs wird in hauchdünnen Plättchen ausgeschwitzt. Mit den Mundwerkzeugen kneten die Bienen das Wachs weich und fügen es zu den sechseckigen Zellen zusammen. die sechseckige Form hat viele Vorteile. Sie sind sehr stabil. Zwei Zellen stoßen unten aneinander, so wird Baumaterial sehr sparsam eingesetzt, und das Verhältnis zwischen Umfang und Rauminhalt ist optimal.

Wissenswertes über Bienen

Biene, Drohne, Königin

Bienenvolk

Ein Bienenvolk besteht aus einer Königin, Arbeitsbienen und Drohnen. Jedes einzelne Tier hat eine bestimmte Aufgabe. Die Königin hat die Aufgabe für eine starke Gemeinschaft mit vielen Bienen zu sorgen. Sie ist die Mutter aller Bienen und Drohnen im Volk. Die Drohnen oder besser der Drohn, denn er ist männlich, hat eine einzige Aufgabe. Er befruchtet die neu geschlüpften Königinnen. Die Befruchtung findet außerhalb der Beute ( das Zuhause der Bienen) in der Luft statt. Eine Königin wird nur einmal in ihrem Leben befruchtet und dann hintereinander von vielen Drohnen.

Ein Schwarm

Wenn es im alten Stock zu eng wird, schwärmt die alte Königin mit tausenden Arbeitsbienen und einigen Drohnen aus. Kundschafterinnen suchen dann ein neues Zuhause. Im alten Stock bildet die erste geschlüpfte Jungkönigin mit den restlichen Bewohnern ein neues Volk.

Körpersprache

Bienen haben ihre eigene Körpersprache. Sie beobachten, belecken und betasten sich gegenseitig. Den Weg zur Nahrung zeigen sie sich durch ihren Tanz: Der Rundtanz zeigt geringere, der Schwänzeltanz größere Entfernungen zur Nahrungsquelle an.

Facettenaugen

Die Facettenaugen der Bienen reagieren auf ultraviolettes Licht, so dass sie z. B. eine gelbe Blüte als leuchtendes Blau wahrnehmen. Zur Orientierung und Kommunikation dienen hochempfindliche Sinnesorgane, die auf Düfte, Berührungen, Temperaturen, Feuchtigkeit und sogar den Kohlendioxidgehalt der Luft reagieren

Stifte

Aus den Eiern schlüpfen Jungmaden, die von den Ammenbienen umsorgt werden.

Jungmade

Die Zellen werden nach acht Tagen mit Wachsdeckeln verschlossen. Königinnen schlüpfen nach 16 Tagen, Arbeiterinnen nach 21 Tagen und Drohnen nach 24 Tagen.

Königinenzelle

Die Zellgröße ist abhängig davon, wer sich in ihr entwickeln soll. Drohnenzellen sind größer als die der Arbeiterin. Und wie sollte es auch anders sein, die Königin hat den größten Palast / Zelle. Diese Zelle heißt Weiselzelle.

Puppen

In der Zelle entwickeln sich die Maden zu Puppen und die Puppe zur Biene oder Drohne. Das ist davon abhängig, ob das Ei befruchtet wurde oder nicht. Aus befruchteten Eiern entwickeln sich Bienen aus nicht befruchteten Eiern Drohnen. Diese Puppen hier sind unterschiedlich alt.

Arbeiterinnen

Sie stammen aus befruchteten Eiern. Je nach Alter verrichten sie unterschiedliche Arbeiten im Bienenstock. Die Lebensdauer während der Sommermonate beträgt ca. 4 Wochen. Die Winterbienen müssen nicht so viel arbeiten und leben daher mehrere Monate.

Königin

Sie ist das einzige fortpflanzungsfähige Weibchen im Bienenvolk. Ihre Lebendauer beträgt 2- 5 Jahre. In den Sommermonaten legt sie bis zu 2.000 Eier pro Tag. Sie entscheidet durch die Befruchtung über das Geschlecht der jungen Brut.

Pollen und Nektar

Vom Frühjahr bis zum Herbst sind die Honigbienen mit etwa 20 Stunden-Kilometern unterwegs, um Pollen und Nektar zu sammeln. Auf der Blüte saugen sie mit ihrem langen Rüssel den süßen Nektar in ihren Honigmagen, der nach etwa 200 Blüten komplett gefüllt ist. Zugleich lösen sie dabei mit ihrem Körper Blütenpollen aus den Staubgefäßen der Blume, bepudern sich damit und schieben ihn in die Pollenkörbchen ihrer Hinterbeine. Beim Besuch der nächsten Blüte wird diese bestäubt, wenn der Pollen auf die Narbe gelangt. Dies schafft eine Biene bis zu 1000 Mal pro Tag.

Auf dem Flugbrett

Zwischendurch fliegt sie immer wieder zurück zum Bienenstock, um Pollen und Nektar abzuliefern.

Nektarübergabe

Im Stock geben sich die Arbeiterinnen den Nektar „von Rüssel zu Rüssel" weiter. Dabei wandeln sie ihn jedes Mal etwas um, bis er zu Honig wird. Der Nektar hat zunächst nur wenig Zucker. Bei der Futterübergabe setzen die Bienen ihm Drüsensekrete mit Eiweißverbindungen und keimtötenden Inhaltsstoffen zu. Den halbreifen Honig lassen sie in unverdeckelten Zellen trocknen, damit er haltbar wird. Nachdem ein Teil des Wassers verdunstet ist, wird der fast fertige Honig in Lagerzellen gebracht. Fächelnde Bienen sorgen dafür, dass weiteres Wasser verdunstet.

Honigwabe

Erst wenn der eingedickte Honig weniger als ein Fünftel Wasser enthält, werden die Zellen mit einem dünnen, wasserdichten Wachsdeckel verschlossen.

Die Imker/Innen kümmern sich das ganze Jahr über um ihre Bienen. Sie achten darauf, dass ihre fleißigen Nutztiere gesund bleiben und für den Winter ausreichend Futter eingelagert haben. Ein erfahrener Imker weiß auch, wann der richtige Zeitpunkt für die Honigernte gekommen ist ...